Vakuumröhren bzw. Vakuumkollektoren auf dem Dach montieren : Die Technik einer thermischen Hochtemparatur-Solaranlagen mit Vakuumkollektorröhren

Montage der Vakuumkollektoren

sehr wichtig: Die Vakuumkollektoren dürfen erst montiert werden,

  1. wenn die Verteilerbalken mit den flexiblen Solaranschlußleitungen vollständig angeschlossen und entsprechend der Einbau- bzw. Inbetriebnahmeanleitung des Herstellers korrekt abgedrückt, gespült, entlüftet und mit der vorgegebenen hochtemperaturfähigen Solarflüssigkeit mit einem Überdruck von mindestens 3 bar (bei ca. 10 Meter Höhenunterschied zwischen der Solarstation im Keller und dem Verteilerbalken auf dem Dach) gefüllt sind!
  2. wenn die Solarregelung korrekt und vollständig installiert und in Betrieb genommen wurde
    >> Empfehlung: Im Handbetrieb über mehrere Stunden die Solaranlage bzw. die Solarpumpe in der Solarstation auf Volllast laufen lassen und dabei regelmäßig die Entlüftung an der Solarstation betätigen. Am Ende des Probelaufs die Pumpe in der Solarstation und den Taco-Setter in der Solarstation so einstellen, dass ca. 4 Liter Fördervolumen pro Minute entweder durch Regulierung der Solarpumpe oder durch Drosseln der Stellschraube am Taco-Setter erreicht wird.

Die Vakuumkollektoren erst aus der Verpackung nehmen, wenn sie eingebaut werden -> sonst Bruchgefahr!

Die Vakuumkollektoren am besten früh morgens oder am späten Nachmittag bzw. bei bewölktem Himmel installieren, da dann die Sonneneinstrahlung nicht so intensiv ist!


Den Kunststoffeinsatz erst aus dem Verteilerbalken entfernen, wenn dieser Glaskollektor an der Reihe ist, damit sich der Verteilerbalken innen nicht verdreht und es zu Problemen beim Einführen der Kupferkapsel kommt:


Den Einbau der Vakuumkollektoren am besten zu zweit durchführen:
Eine Person packt die Kollektoren aus und reicht sie an, die zweite Person steckt die Vakuumkollektoren in die Kupferhülsen der Verteilerbalken und fixiert die untere Sicherung.

Beim Auspacken kontrolliert die 1. Person als erstes, ob die Kupferhülse gerade ausgerichtet ist. Falls nicht genau gerade, bitte direkt gerade ausrichten, damit die 2. Person die Kupferkapsel problemlos in die Kupferhülse einführen kann.

Wenn die 1. Person die Vakuumröhre aus dem Karton nimmt, findet sie am Ende der Glasröhre einen Gummi-Ring vor:

Dieser Gummiring muss auf der Glasröhre bis ca. auf Höhe des Zirkonium-Getters in der Glasröhre geschoben werden:

Es hat sich bewährt, dass dies die 1. Person macht, da sie in der Regel einen besseren Stand hat bzw. die Glasröhre auf dem Karton o.ä. ablegen kann. So muss die 2. Person auf dem Dach nur noch den Gummiring minimal unter der Fixierung ausrichten.

Welche von den zwei Personen die Kupferkapsel mit Wärmeleitpaste einstreicht, ergibt sich durch die tatsächliche Situation vor Ort.

Eine Tube der Wärmeleitpaste reicht für ca. 16 Kupferkapseln. Die Masse wird direkt aus der Tube rundherum in 3 oder 4 Linien auf die Kupferkapsel gegeben (ähnlich Zahnpasta).

Bei Einführen der Kupferkapsel in die Kupferhülse im Verteilerbalken die Röhre ein wenig hin und her drehen, um die Wärmeleitpaste zwischen den Oberflächen gut zu verteilen, dann die Vakuumröhre direkt in die gewünschte Himmelsrichtung ausrichten: Den Vakuumkollektor abhängig von der Dachausrichtung so ausrichten, daß die blau beschichtete Seite des Absorbers im Kollektorinnern nach Süden bzw. ein wenig nach Süd-Westen zeigt.

Achtung: Eine Wärmepaste dient ausschließlich dazu, die Oberflächenrauheit von zwei Materialien auszugleichen und den Wärmetransport zu verbessern, denn Luft zwischen den Oberflächen wäre wie ein Isolator.
Also so wenig wie nötig einsetzen, denn auch eine Wärmeleitpaste behindert bei höheren Schichtstärken den Wärmefluss!

Auf keinen Fall mehr als eine Kupferkapsel mit Wärmeleitmittel bestreichen!
Die Paste trocknet binnen weniger Minuten an, die Kapsel kann dann nicht mehr so leicht und druckfrei in die Kupferhülse im Verteilerbalken eingeführt und ausgerichtet werden!

Die Kollektoren mit der blauen Lamellen-Seite nach oben einführen, dabei mit dem am weitesten vom Dachfenster bzw. vom Gerüst entfernten Kollektor beginnen.

Alle Fixierschellen vor Einführen der Kollektoren fast ganz öffnen, damit die Vakuumröhre samt Gummiring widerstandsfrei eingeführt werden kann.
Idealerweise führen Sie die Vakuumröhre von oben durch die Schelle, und zwar ein wenig tiefer als nötig. Dann führen Sie die Glasröhre wieder nach oben und schieben dabei die Kupferkapsel in die Kupferhülse des Verteilerbalkens.
Nach Einführen des Kollektors - wie oben schon beschrieben - den Gummiring unter der Fixierschelle ausrichten und die Schelle anziehen, dabei den Glaskollektor mit leichtem Druck (z.B. mit dem Knie) oben in den Verteilerbalken drücken, um sicher zu sein, dass er bis zum Anschlag eingeführt ist!

Die Fixierschelle nicht zu fest anziehen, also auf keinen Fall einen Akku-Schrauber benutzen, sondern ausschließlich einen Schraubendreher!

Am Ende stecken alle Vakuumkollektoren in einer Flucht bzw. auf einer Höhe im Verteilerbalken und sind fixiert.
Sobald 2-3 Glasröhren eingeführt sind, können Sie schon ganz einfach kontrollieren, ob alle Kollektoren bis zum Anschlag eingeführt sind:
So sieht es aus, wenn die Fixierschelle mit dem Gummi darunter korrekt montiert ist und alle Vakuumkollektoren bis zum Anschlag eingeführt sind: